17. September 2013

Leg die Klinge jetzt weg.


Nun steht sie vor dem Spiegelbild und betrachtet sich selbst. Mit rot unterlaufenden Augen, sie verachtet die Welt. Allein gelassen von jedem. Jegliche Liebe ist fort, ihr scheinbar glückliches Leben im Käfig ohne Ziele verkorkst. Verlust und Schmerz waren tägliche Begleiter. Sie brauchte Schutz fürs Herz, doch ist sie kläglich gescheitert. Sie hat sich jede verweigert, war durch ihre Angst ewig versteinert. Leute guckten sie schief an, wenn sie schwarze Tränen geweint hat. Alles was sie wollte, war bloß 'ne bisschen Beachtung. Sie hatte Schiss in der Nacht und schlief nur bei Licht und Lag wach rum. Schlug sich mit ihrer Last rum. Ja, sie war schwach und schämt sich, denn wenn sie den Mund aufgemacht hat, hieß es: "Mädchen, red nicht!" Sie versteht's nicht und betet zu Gott: "Bitte sei gnädig, was hab ich getan, dass alle mich hassen? Nein, ich versteh's nicht." Sie blickt in den Spiegel, in ihrer Rechten die Klinge und in dieser beängstigenden Stille hört sie meine Stimme: "NEIN! Bitte tu's nicht. Hör mir zu." Ich weiß, es tut weh. Die ganze Welt und dein Leben ist dir fremd und in deiner Einsamkeit wirst du von Tränen überschwemmt. Sag mir: Warum lässt du deinen Schmerz einfach nicht raus? Es ist verkehrt in zu schlucken, schrei' einfach nur laut oder schreib's auf. Ich guck nicht zu, wie du mit schwitzigen Händen das, was noch vor dir liegen könnte mit nur einem Schnitt beendest. Du suchst nach Liebe, doch du suchst sie in falschen Menschen. Ja, in kalten Menschen, die dich mit ihrem Verhalten kränken. Wenn jemand es ehrlich meint, wirst du es merken, denn er würde für dich sterben und dich immer wieder stärken. Auf Erden gibt es wirklich nur noch wenige Engel und ich weiß du sagst dir sehr oft: "Ich werd' sie eh nie erkennen." Hey, gib nicht auf. Sie doch, das beste Beispiel bin ich. Ich bin für dich da und mit meinen Sätzen streichel' und erreiche ich dich. Spürst du, wie ich mit meiner Stimme deine Sinne erweck? Komm schon, Süße, leg die Klinge jetzt weg. 

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Ich werde wieder aufhören mich zu verletzen und allgemein wieder gesund werden. Ich sehe selber, dass mir das alles nicht mehr gut tut. Ich weiß nicht, ob ich schaffe es alleine durchzuhalten. Es wird hart kein "Ich bin Stolz auf dich." hören und niemanden zu haben der einen dabei irgendwie unterstützt, denn ich werde es niemanden erzählen. Ich will nicht, dass welche dann wieder enttäuscht sind, weil ich schwach war und dann mache ich mir selber wieder Vorwürfe. 



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